In Gedenken an...

Nicht versäumt werden darf, unserer Mitglieder zu gedenken, die sich für den Verein verdient gemacht haben und nicht mehr unter uns sind.

Ative Mitglieder

  • Karl Reifenberg

  • August Rose jun.

  • Karl Hetzer

  • Heinz König

  • Ewald Schmidt

  • Heinz Rehling

  • Fritz Wehebrink

  • Willi Rödenbeck

  • Herbert Döpke

  • Willi-Max Sander

  • Helmut Larusch

  • Hermann Rüter

Passive Mitglieder

  • August Rose jun.

  • Heinrich Heitkamp

  • August Sander

  • August Schwettmann

  • Alwin Niebuhr

  • Artur Dallmer

  • Heinz Auler

Historie

Wer kann sich die Zeit noch richtig vorstellen? Der unselige Krieg ist ein halbes Jahr zu Ende. Glücklich heimgekehrte müssen sich erst kennenlernen oder wieder kennenlernen. Evakuierte und Flüchtlinge sollen mit Einheimischen zusammenleben.
Das Freizeitleben findet zunächst auf Holzschuhbällen statt. Man ist hungrig in mehrerlei Weise: nach Leben, Zusammenleben und auch nach „Arbeit und Brot“. Sportvereine sind in dieser Zeit die einzigen Vereine, die von der Militärregierung zugelassen sind. Auf den Holzschuhbällen wird zunächst geplant, sich auch beim Fußballspiel zu treffen – vorerst auf dem Schulhof der damals “Neuen Schule“ (heute Besitz von Paul Wendt).
Wenn es zur Gründung eines Vereins kommt, so müssen wir als Hauptinitiatoren Karl Reifenberg und August Rose jun. nennen. Karl Reifenberg ist als evakuierter Kölner hier. Er ist der einzige, der jemals in einem Verein Fußball gespielt hat, bei TuRa Köln in grün-weißen Farben. Im Kriege ist er schwer verwundet worden – er hat einen Arm verloren.
Karl ist der Typ eines Organisators und genießt die Achtung aller Sportsfreunde. August Rose jun., Sohn des nachmaligen Vorsitzenden August Rose sen., auch aus dem Kriege heimgekehrt, hat die Freundschaft aller Einheimischen und sorgt dafür, dass ein gutes Zusammenleben entsteht. Außerdem wickelt er den gesamten Geschäftsbetrieb ab.
In Espelkamp bestand vor dem Kriege zwar ein Handballverein. Es stehen auch noch Tore auf Köllings Wiese vor dem Hause Detering (Feldmöller). Aber als wir dort einmal spielen wollen, werden wir mit Hunden vom Platz getrieben. Der Schulplatz an der neuen Schule ist einfach zu klein, und wenn der Ball in Schulmeisters Garten fliegt, wird man schulmeisterlich belehrt. Doch trotz fehlenden Platzes geht es weiter.
Tatsächlich gründen wir den Verein TuRa Espelkamp. Kaum vorstellbar: Wir haben keinen Platz, keinen Trainer und auch Sportzeug ist kaum vorhanden – also sind zunächst nur Auswärtsspiele angesagt. Im ersten Freundschaftsspiel in Tonnenheide spielen wir gegen eine kombinierte Tonnenheider Mannschaft. In Tonnenheide ist noch ein Platz aus der Vorkriegszeit vorhanden. An eine Versicherung, oder sonst etwas, denken wir Spieler nicht, hoffen einfach, daß alles gut geht. Da es keine Trikots gibt, werden aus alten gelben Hemden Bänder geschnitten und auf weiße Unterhemden genäht. Normale hohe Schuhe sind die Fußballschuhe. Ein paar Fußbälle haben wir noch aus der Jungvolkzeit. Wer ein Fahrrad hat, nimmt auch oft noch eine Person auf der Stange mit. Stolz sind wir zwar auf das 2:2 – Unentschieden im ersten Spiel, doch einige Tage später heißt es in Lavelsloh 0:10! Wohl eine der höchsten Niederlagen für TuRa. Trotzdem wird einige Tage später der Verein offiziell gegründet. Danach sind es immer wieder August Rose jun. und Karl Reifenberg, die es fertigbringen, den Verein bei noch so hohen Niederlagen bei Laune zu halten.
Zunächst feiern wir Feste im kleinen Saal bei Heitkamp mit einer Stimmung, die sich sehen lassen kann. Im ersten Jahr werden die Punktspiele auf dem Marktplatz in Rahden durchgeführt. Wir spielen in der 2. Kreisklasse. Danach geht es auf Rüters Wiese an der Ratzenburger Straße. Dort wird auch schon ein Sommersportfest durchgeführt. Selbst Kinder machen hier bei verschiedenen Wettkämpfen mit. Ein besonderer Förderer ist hier unser Vereinswirt Heinrich Heitkamp.
Im Jahre 1951 steigt die erste Mannschaft in die 1. Kreisklasse auf. Das Sportplatzproblem wird von August Rose jun. als damaligem Vorsitzenden gelöst, als das von Heitkamps gepachtete Grundstück später von der Stadt gekauft und zunächst in Eigenleistung hergerichtet wird. Es ist eine Kleewiese, daher das Kleeblatt im Vereinsabzeichen. 1951 wird auch die neue Schule gebaut. Zähneknirschend muss auch der Hauptlehrer erlauben, dass wir dort duschen können. Vorher war nur ein Waschen bei Heitkamp auf der Toilette möglich. Erst mit dem Bau der Turnhalle ändert sich die Situation für TuRa grundlegend.
Geschrieben von Fredi Steinkamp

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